Ab nach Kuba: Wie ich mir das Reisen leisten kann

Insel Holbox Mexico

Die Aufregung ist ziemlich groß und ich kann es noch nicht ganz glauben, dass wir in ca. 48 Stunden im Flieger sitzen werden und bald Kuba und ca. 30 Grad genießen dürfen. Ich habe immer noch ein paar Kleinigkeiten auf meiner Liste, die ihren Platz im Koffer finden müssen. Das ist die allererste Reise, bei der ich eine Packliste geschrieben habe. Kuba ist ein Land der Gegensätze und dadurch, dass wir 3 Wochen auf Rundreise sind, müssen wir für einiges ausgerüstet sein. Dazu komme ich jedoch später, weil ich erstmals noch auf eine Frage eingehen möchte, die mir oft gestellt wird:

Wie kann ich mir leisten, öfter zu reisen?

Packing for 3 weeks in Cuba

 WIE ICH MIR DAS REISEN LEISTEN KANN – UND DU ES GENAUSO KANNST

Oft wird mir direkt oder indirekt die Frage gestellt, wie ich es mir leisten kann, oft zu verreisen. Jedes einzelne Mal habe ich ein wenig das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Sobald ich die Frage beantwortet habe, bekomme ich meistens zu hören, wie gut es mir nicht ginge und wie sehr sich auch diese Person wünschte, das Gleiche tun zu können. In diesem Zusammenhang gibt es auch zwei häufigste Gründe, wieso Menschen nicht reisen können. Man hat entweder zu wenig Geld oder zu wenig Zeit dafür, aber nie beides. Zumindest wird es so behauptet.

In meinen Augen besteht diese Barriere jedoch nur in unseren Köpfen, denn wie bei allen anderen Dingen im Leben, ist auch das Reisen eine Sache der Prioritäten, die wir uns setzten. Oder eben nicht. Wir suchen laufend Gründe, warum wir dies oder das nicht tun können. Unsere Denkweise ist fast so „programmiert“, immer darauf ausgerichtet zu sein, alles wahrzunehmen und dem nachzuweinen, was „nur andere“ Menschen tun können. Ich bin in keinerlei Hinsicht eine Ausnahme, denn allzu oft habe ich mich bei ähnlichen Gedanken ertappt:

Er/sie kann das nur tun, weil so und so…

Nichtdestotrotz konnte ich meistens einsehen, dass mir solche Gedanken weder Freude machen, noch dazu führen, mein Leben als glücklich wahrzunehmen. Hauptsächlich lösen sie  Neid in mir aus, obwohl ich nicht einmal einen guten Grund dafür hätte, neidisch zu sein. Zudem vergesse ich dabei eine Sache, von der mich selbst sowie andere Menschen immer überzeugen wollte – egal wie groß unsere Wünsche und Träume sind, können wir sie auch erfüllen, wenn wir stark an sie glauben und vor allem an ihnen arbeiten.

Man kann meine Meinung akzeptieren oder sie als völlig übertrieben bewerten. Dennoch hoffe ich, dass sie zumindest die eine oder andere Kopfbarriere auflöst oder zum Nachdenken bringt. Ich habe leider keine allgemeingültige Formel, wie man es schaffen kann, mehr zu reisen oder generell Dinge zu schaffen, die man für unantastbar hält. Eines kann ich jedoch mit großer Sicherheit behaupten: Reisen ist schon längst nicht nur ein Luxus für Wohlhabende. Es ist eine Sache der Prioritäten und harter Arbeit. Wenn das Reisen ganz oben auf unserer Prioritätenliste steht, dann ist es nicht unmöglich. Wir müssen vielleicht einige Dinge dafür aufgeben, aber man sagt nicht umsonst so schön, dass man nicht alles im Leben haben kann. Vielleicht können in diesem Zusammenhang diese Tipps helfen, die ersten Schritte zu machen, um den einen oder anderen Reisetraum zu verwirklichen:


  • Bei der Wohnung sparen: Das Wohnen ist teuer, aber man muss für sich gut überlegen, ob man zum Zeitpunkt XY viel oder wenig Wohnraum braucht.
  • Weniger ausgehen: Das betrifft sowohl Partys, aber auch teure Abendessen.
  • Weniger…viel weniger shoppen und Geld für teure Kleidung ausgeben.
  • Du brauchst unbedingt ein Auto? Der Unterschied zwischen Neu- und Gebrauchtwagen kann die eine oder andere Reise bezahlen.
  • Vergiss Reisebüros. Deine Reise kannst du viel besser und vor allem günstiger organisieren. Außerdem kann es helfen, nicht allzu wählerisch zu sein und mal auch eine Privatunterkunft statt ein teures Hotel zu wählen.
  • Setze das Reisen ganz oben auf deine Prioritätenliste.
  • Arbeite hart und lerne zu sparen. 🙂

Wenn das Reisen genau das ist, was einen erfüllt und was man sich so sehr wünscht, dann muss man das Nötige dafür tun und viel Arbeit investieren. Ohne Mühe, Arbeit und Sparkünste ist es eher unwahrscheinlich, die Möglichkeit zu bekommen, oft zu verreisen. Von nichts kommt schließlich auch nicht und wenn wir das Reisen nicht als eine unserer höchsten Prioritäten sehen, haben wir auch nicht die Berechtigung andere zu verurteilen, die es tun.

Aber lasst mich mein eigenes Beispiel mit euch teilen: Mein Mann und ich wohnen seit 3 Jahren in einer Wohnung, für die wir eine ziemlich niedrige Miete zahlen. Sie ist dementsprechend sehr klein (ca. 37m² um genau zu sein) und enthält wenige Möbel. Dadurch, dass wir beide nur ca. 30% unserer Zeit in der Wohnung verbringen, haben wir für uns beschlossen, dass wir für so viel Geld sparen können und dieses eben für Reisen ausgeben können. Wir sind uns dessen bewusst, dass das nicht für immer bleiben wird, denn sobald wir Kinder bekommen, wird sich in dieser Hinsicht einiges ändern und wir werden auch unsere Prioritäten anpassen müssen. Deshalb nutzen wir die jetzige Zeit möglichst gut und gönnen uns möglichst viele Reisen.

Wie man sieht, hat jeder Prioritäten im Leben. Ob ein schönes Auto, eine neue Wohnung oder eine teure Tasche – wir alle haben Wünsche, Träume und Dinge, die wir uns gönnen und die uns erfüllen. Menschen priorisieren im Leben und sind sich dessen oft gar nicht bewusst. Wenn wir uns dafür entscheiden, alles dafür zu tun, mehr reisen zu können, dass wird es auch möglich sein. Wenn nicht, dann haben wir vermutlich andere Prioritäten und das ist gut so. Jeder brennt für etwas anderes und hat eine andere Definition von Glück. Solange man über andere nicht urteilt und glaubt, alle außer man selbst können viel mehr, ist alles gut. 🙂

“Desires dictate our priorities, priorities shape our choices, and choices determine our actions.”

― Dallin H. Oaks

PACKLISTE FÜR: KUBA

Endlich komme ich zum Part, den ich in der Einleitung angekündigt hatte und zwar möchte ich meine grobe Packliste für Kuba mit euch teilen. Seitdem wir unsere Flüge gebucht haben, habe ich mir so viele Dokus und Filme über Kuba angeschaut. Zudem habe ich einige Blogs durchforstet, um möglichst viele Infos zu sammeln. Das Problem dabei ist allerdingst, dass die Meinungen so gespalten sind und ich einfach auf alles vorbereitet sein möchte. Manche Reisende haben Kuba geliebt, manche wiederum gehasst. Der Großteil beklagt sich über das Essen, die fehlende Infrastruktur oder über den Mangel an Einkaufsmöglichkeiten. Mir ist eines ziemlich klar und zwar bin ich mir sicher, dass Kuba zwar anderes, aber ein unglaublich tolles Land ist. Ich habe versucht, mich möglichst gut vorzubereiten und freue mich unglaublich, nach der Rückkehr viele Tipps mit euch zu teilen.Diese Dinge nehme ich auf jeden Fall mit:


  • Genügend Bargeld (Angeblich kann man nicht bei jedem Bankomat Geld abheben und die Kreditkarte kann auch nicht immer zum Einsatz kommen)
  • Versicherungspolizze auf Spanisch (Man könnte angeblich aufgefordert werden, diese vorzuzeigen)
  • Touristenkarte  (Diese braucht man für die Einreise)
  • Snacks, Kaugummis & Müsliriegel (Die Dinge, die wir als selbstverständlich erachten und an jeder Ecke bekommen sind auf Kuba selten. Dadurch, dass wir 3 Wochen mit dem Auto unterwegs sind und ich einige Dinge vermissen würde, nehme ich meine liebsten Snacks mit)
  • Kosmetik (Mangelware + teuer auf Kuba)
  • Desinfektionsmittel (Habe ich immer mit)
  • Mikrofaser Handtücher (Sparen Platz, sind leicht und trocknen unglaublich schnell)
  • Medikamente (Schmerzmittel sollte man immer dabei haben)
  • Insektenschutz (Yes, es gibt einige Moskitos auf Kuba)
  • Sonnencreme (Karibik it is?)
  • Wanderschuhe (Wir wollen unbedingt wandern gehen)
  • Kopfhörer (Für die Reise)
  • Stromadapter
  • Kleine Geschenke für die Einheimischen (Ich habe so ofr gelesen, dass sich die Einheimischen über kleine Geschenke freuen und ich nehme auf jeden Fall ein paar Dinge mit)
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Timo
Timo

Ein Food- und reisesüchtiger Mensch, der sich auch mit 28 über kleine Dinge freuen kann: Eine Schoko-Mousse-Torte lässt jede Sorge zumindest kurz verschwinden. Allerdings nur dann, wenn die Schokolade dunkel ist.

Auf “The Cosmopolitas” schreibe ich gerne über alles, was so in meinem Kopf herumschwirrt: Über diverse Gedanken, Essen, Reisen, Mode, und, und, und…
|| Sonst bin ich…
…eine wissbegierige Persönlichkeit, eine Predigerin des lebenslangen Lernens und bald eine Matrosin.:)

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5 Comments

  1. December 17, 2017 / 9:44 am

    Ich fahre auch bald nach Cuba und freue mich schon sehr 🙂 ich habe deinen Artikel sehr nach empfunden 🙂 manchmal erzähle ich Leuten nicht mal wenn ich “Mal wieder” auf reisen bin, um diesen Gesprächen aus dem Weg zu gehen. Ich beispielsweise habe im Sommer gearbeitet während alle anderen im Urlaub waren, aber das wird natürlich übersehen :). Liebe Grüße und ganz viel Spaß in Cuba :*

  2. December 17, 2017 / 9:55 am

    Ich gebe mein Geld zwar schon gerne ab und an für Luxusgegenstände aus, aber ich bin einfach eine Person, die liebend gerne reist. Ich liebe das Fliegen und das Erkunden neuer Orte. Ich gebe lieber (und viel) Geld für eine tolle Reise aus, als für irgendetwas anderes – und für eine Reise ist mir mein Geld auch nicht zu schade. Jeder hat halt seine Prioritäten, wenn man wirklich reisen MÖCHTE, dann findet man sowohl Zeit und Geld, aber wenn das Reisen eben in der Prioritätenliste doch eher niedrig gestellt ist, braucht man sich auch nicht wundern.
    Ich organisier auch lieber alles alleine, schau wie es preislich aussieht und dann schau ich in den Reisebüros bzw online nach, und vergleiche. Kuba ist ja unglaublich toll, aber da meine Mama auf Curacao, also auch in der Karibik, lebt, fliege ich doch eher wieder zu ihr auf Besuch, als nach Kuba. Allerdings kann ich einen Besuch bei meiner Mama sehr leicht mit Miami oder den Nebeninseln Aruba und Bonaire verbinden, oder eben Mexiko zB. Flieger starten täglich nach Miami und die Flugzeit beträgt nur 3-4 Stunden – somit kann ich da auch einiges abdecken!
    Die Bilder sind übrigens der Hammmer!

    Liebe Grüße,
    Tamara | brunettemanners.at

  3. ICAKGL Travel & Festival Stories
    December 18, 2017 / 4:20 pm

    Hi
    Dein Beitrag gefällt mir sehr und ich werde dir gleich mal folgen!
    Für mich geht es imMärz nach Panama und mir gehen ähnliche Gedanken durch den Kopf.
    Liebe Grüße
    Jessi von http://icakgl.wordpress.com

  4. December 18, 2017 / 8:36 pm

    Oh wie schön 🙂
    Genau die selbe Reise habe ich vor ein paar Jahren auch gemacht. Auch eine dreiwöchige Rundreise. Es war eine meiner schönsten Reisen. Genieße die Zeit! 🙂

    Liebste Grüße Tamara
    http://www.fashionladyloves.com

  5. Stephanie Drexler
    December 20, 2017 / 9:35 pm

    Liebe Timo!
    Ich glaub ich hab noch nie einen Blogpost gelesen, der mir so sehr aus der Seele spricht.
    Mein Freund und ich reisen sehr viel, obwohl wir beide noch studieren und ich hab sehr oft das Gefühl, dass ich mich dafür rechtfertigen muss. Aber wie du sagst man muss einfach Prioritäten setzen und meine Priorität ist das Reisen. Ich liebe es und bin bereit dafür einen Großteil meines Geldes auszugeben, anstatt das hundertste Top zu kaufen 🙂
    Ganz viel Spaß auf deiner reise <3
    x Stephi
    https://stephidrexler.com/

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