Real Talk: Nasen-OP | Ihr habt gefragt, ich antworte

Canon EF 50mm f/1.8 STM Objektiv Review

Vor einigen Tagen durfte ich ich an einem Vortrag in einer Privatklinik in Wien teilnehmen. Im Fokus stand die Schönheitsmedizin und seit dem Tag hat mich die folgende Frage beschäftigt: “Wieso kann man nicht einfach dazu stehen?”. Ich finde es traurig und einerseits auch lächerlich, wenn Personen einfach nicht zugeben möchten, dass sie etwas haben machen lassen. Man sieht es eh in den meisten Fällen :).

Vor 4 Jahren hatte ich eine Nasen-OP und ich stehe vollkommen dazu. In meinem Fall bekomme ich jedoch meistens total verwunderte Blicke und die Frage: “Waaaas? Echt jetzt? Hätte ich nie gedacht!”. Ich muss aber gestehen, dass es mir sehr wichtig war, dass das Ergebnis so natürlich wie möglich ist und man nicht sofort merkt, dass ich eine OP hatte. Heute möchte ich euch endlich ausführlicher darüber berichten und habe euch auch via Instagram aufgerufen, mir alle Fragen zu stellen, die euch zum Thema Nasen-OP einfallen. Also: ihr habt gefragt, ich antworte :). Legen wir los!


1. Wieso hast du dir die Nase “machen lassen”? Aus gesundheitlichen oder ästhetischen Gründen?

Sowie als auch :). Ich konnte nie richtig durch die Nase atmen. Gerüche konnte ich nur durch ein Nasenloch richtig wahrnehmen. Irgendwann ist es so weit gekommen, dass ich schon Panikattacken hatte, keine Luft zu bekommen und da habe ich mich entschlossen, endlich den HNO Arzt aufzusuchen.  Bereits nach einer kurzen Untersuchung stand auch schon die Diagnose fest: Septumdeviation, also eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, welche nur operativ behandelt werden konnte.

Bei der Untersuchung hat mein Arzt jedoch auch bemerkt, dass mein Nasenknochen zu einer Seite neigte. Dies lag wohl daran, dass ich als kleines Kind mit der Nase gegen das Waschbecken gerannt bin (so typisch ich :D). Ich hatte teilweise wirklich Komplexe wegen dem Höcker und habe eigentlich immer schon davon geträumt, eine schöne, gerade Nase zu haben. Obwohl mir alle gesagt haben, dass ich übertreibe, fühlte ich mich einfach unwohl. So habe ich mich entschlossen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, denn einer zweiten Nasen-OP würde ich mich sicher nicht unterziehen lassen.


2. Wo hast du die OP machen lassen?

Die Operation wurde im AKH Wien durchgeführt.


3. Wie viel hat die Nasenkorrektur gekostet?

Als der Arzt vorgeschlagen hat, dass mir im Zuge der Begradigung der Nasenscheidewand auch der Höcker entfernt wird, musste ich mich noch einigen Untersuchungen unterziehen lassen, damit festgestellt wird, ob auch die Entfernung des Höckers gesundheitliche und nicht nur ästhetische Gründe hat. Dies wurde tatsächlich festgestellt und ich hatte das Glück, dass die Krankenkasse alle Kosten übernommen hat.


4. Hattest du Schmerzen?

Ich muss gestehen, dass ich nach der OP keine schlimmen Schmerzen hatte (hier muss ich aber auch betonen, dass ich ganz starke Schmerzmittel sowohl intravenös als auch in Form von Tabletten bekommen habe), aber der Heilungsprozess ist unglaublich anstrengend und mühsam.


5. Wie verläuft der Heilungsprozess?

  1. Nach der OP musste ich für 5 Tage im Krankenhaus bleiben und bekam 2 mal am Tag Schmerzmittel und zwar intravenös.
  2. Am ersten Tag konnte ich nur mit Hilfe einer anderen Person aufstehen.
  3. Wahrscheinlich habt ihr das schon gesehen – nach der OP kann man für einige Tage kaum die Augen aufmachen, ist total blau (fast schwarz) und angeschwollen im Gesicht.
  4. In der Nase befinden sich Schienen und Tamponaden, die es unmöglich machen zu schlucken. Das war einfach so ein unglaublich unangenehmes Gefühl, da man durch den Mund atmen muss. Der Mund ist dadurch ständig trocken und essen ist fast unmöglich.
  5. Eine sehr unangenehme Sache: der Tag, an dem die Tamponaden herausgezogen werden. Wenn ich mich recht erinnere, passierte das am 3. oder 5. Tag. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es war unglaublich unangenehm. Hier muss ich betonen, dass es nicht wehgetan hat, aber es war sein sehr unangenehmes Gefühl, da die Tamponaden von der Nase bis in den Rachen reichen und dann herausgezogen werden :/.
  6. Ich hatte ständig das Bedürfnis, meine Nase zu putzen, aber leider ist das verboten, denn das Schnäuzen kann dazu führen, dass die Knochen nicht richtig wieder zusammenwachsen und man im schlimmsten Fall dann eine schiefe Nase hat. Man darf lediglich die Nase mit einer Salzspülung auswaschen. 
  7. Wo wir schon bei der schiefen Nase sind: bei einer Nasen-OP muss man auch unterzeichnen, dass der Arzt nicht garantieren kann, dass die Nase so verheilt, wie man es sich vorstellt. Ich kenne einige Frauen, bei denen die Nase schief zusammengewachsen ist und sie die OP mehrmals wiederholen mussten. Gott sei Dank hatte ich Glück, dass alles nach Plan gelaufen ist.
  8. Nach 2 Wochen wurden dann die Schienen entfernt und ich kann euch nicht beschreiben, was für ein Gefühl das war. Ich konnte zum ersten mal im Leben richtig atmen. Ich konnte alle Gerüche wahrnehmen. Sooooo unglaublich schön :D.
  9. Da ich damals im Einzelhandel gearbeitet habe und unter Leuten sein musste, war ich 1 Monat lang im Krankenstand, denn so lange hat es gedauert bis die Blutergüsse endlich weg waren. Ja, 1 Monat lang habe ich mich in der Wohnung verkrochen.
  10. Wenn ihr euch hier fragt: “Wieso in der Wohnung verkrochen? Sonnenbrille auf und raus geht’s!” Ääääähm, nope. Leider nicht. Mindestens 3 Monate lang darf man keine Brille tragen, da man keinen richtigen Nasenknochen hat und die Nase ganz weich ist.
  11. Das ist auch der Grund, wieso man sich auf keinen Fall an der Nase verletzen darf. Und falls ihr mit einer Person in einem Bett schlaft, unbedingt auf die andere Seite drehen oder sogar alleine schlafen.

6. Wie lange hat es gedauert, bis du das finale Ergebnis gesehen hast?

Erst nach 6 Monaten sieht man das richtige Ergebnis.


7. Bereust du es?

Da ich das Glück hatte, dass alles nach Plan gelaufen ist, bereue ich es kein bisschen. Wäre das Ergebnis nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, hätte ich es wahrscheinlich bereut.


8. Würdest du es wieder tun?

Schwer zu sagen…. jein. Ich bin mit meiner Nase so wie sie jetzt aussieht unglaublich glücklich, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mir nochmal diese Qual antun würde. Der ganze Heilungsprozess war wahrscheinlich die schlimmste Zeit meines Lebens und das sind ja nicht nur ein paar Tage, sondern ein Monat, wenn nicht sogar länger.


Was ich euch noch ans Herz legen möchte…

Und bevor ich zu den Vorher-Nachher-Fotos komme, möchte ich euch noch einige Sachen ans Herz legen, falls ihr selbst vorhabt, eine Nasenkorrektur machen zu lassen:

  1. Tut es im Herbst oder im Winter. Auf keinen Fall direkt vor dem Sommer oder im Sommer.
  2. Überlegt es gut. Ist es euch Wert? Es ist keine kleine OP und ihr werde nicht nach ein paar Tagen wieder fit sein.
  3. Bedenkt die möglichen Risiken und was schieflaufen könnte

Jetzt wird’s peinlich :D: die Vorher-Nachher-Fotos

Als ich gerade auf der Suche nach Vorher-Nachher-Fotos war, ist mir aufgefallen, dass ich so gut wie keine Fotos am Computer habe, auf denen ihr meine “alte Nase” sehen könnt :D. Von “professionellen” Fotos sowieso keine Spur XD, aber zumindest könnt ihr sehen, wie ich vor meinen Blogger-Zeiten ausgesehen habe :D.

Und ein paar Nachher-Fotos 🙂

Mit Stress Umgehen Tipps

Photography © Patrick Sabo
Canon EF 50mm f/1.8 STM Lens Review
The Cosmopolitas Blog

Photography © Erick Knight

Und habt ihr schon Erfahrungen gemacht? Wenn ja, dann würde ich mich sehr freuen, darüber zu lesen :). Und falls ihr noch Fragen habt, schreibt einfach :). <3

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Hi, ich bin Sara :). Gebürtige Bosnierin, die ihr Herz in Wien verloren hat und sich ein Leben außerhalb dieser wundervollen Stadt nicht mehr vorstellen könnte.

Auf diesem Blog möchte ich vor allem meine große Leidenschaft zu 2 Dingen mit euch teilen: Fitness und Fashion.

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1 Comment

  1. October 18, 2018 / 1:05 pm

    Liebe Sara!
    Ich finde es gar nicht schlimm, dass du dich eine Nasen OP unterzogen hast und finde es toll, dass du dazu stehst. Ich selbst habe mir auch schon länger darüber Gedanken gemacht. Bei mir würden aber die Kosten nicht übernommen werden, deswegen zögere ich die Entscheidung wohl raus. Wenn man einen Höcker auf der Nase hat, sieht man das selbst wohl viel schlimmer als andere Personen. Ich finde dein Ergebnis toll.

    Danke das du uns daran teilhaben lässt!

    Alles Liebe,
    Julia
    https://www.missfinnland.at

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